Ein Erfahrungsbericht
Ein Rundflug über einen Vulkan, mit dem Helikopter über Gipfelkrater und Lavaströme. Das war schon immer mein Traum und nun habe ich ihn mir – und meiner Familie – erfüllt: ein Hubschrauberflug über den Ätna, den größten aktiven Vulkan Europas, mit EtnaWay.
Unsere Tour beginnt schon früh am Morgen. Um diese Tageszeit ist die Sicht in der Regel am besten. Im Laufe des Tages können sich Wolken bilden, wenn die warme Luft vom Meer aufsteigt.
Transfer vom Hotel in Catania
Auf Empfehlung von EtnaWay werden wir also um 8 Uhr früh von unserem Hotel in Catania abgeholt. Es geht heraus aus der Großstadt Catania, auf die Autobahn und 45 Minuten später sind wir in Fiumefreddo, von wo aus der Helikopter startet.
Wir fliegen aber nicht einfach von einem Flugplatz los, sondern von einem Helipad mitten in einer wunderschönen Hotelanlage. Zwischen Oleander und Orangenbäumen ist der Abflugplatz des Hubschraubers.
Deutscher Guide und Sicherheitshinweise
Im Hotel werden wir bereits von dem Piloten und unserem Guide erwartet, der uns während des Flugs begleiten wird und uns alles auf Deutsch erklären wird. Der Pilot spricht Englisch und Italienisch, deswegen wollten wir zusätzlich von einem deutschsprachigen Guide begleitet werden, damit auch die Kinder alle Erklärungen verstehen. Der Hubschrauber ist für 5 Personen und Pilot, also mir uns vier und dem Guide geht sich das genau aus.
Der Pilot beginnt mit den Sicherheitshinweisen und erklärt uns wie wir das Headset, das jeder erhält, verwenden können.
Flug zum Ätna
Nun geht es los, der Hubschrauberflug über den Ätna kann beginnen. Die Türen werden verriegelt und der Pilot erhält die Startfreigabe. Wir sind alle schon sehr aufgeregt und gespannt, da es für uns alle der erste Helikopterflug in unserem Leben ist.
Der Heli hebt ab und fliegt Richtung Ätna. Der Flug ist erstaunlich ruhig, nicht anders als in einem Flugzeug.
Das Valle del Bove von oben
Wir nähern uns dem Ätna von Osten und fliegen zuerst zum Valle del Bove, dieses riesige Tal auf der Ostseite des Ätna.
Während uns der Guide in fließendem Deutsch etwas über die Entstehung und Geschichte des Ätna erzählt, können wir die Entwicklung des Vulkans unter uns praktisch live miterleben. Aus dieser einzigartigen Perspektive erkennen wir wie die Flanken des Tals nicht zum heutigen Gipfel verlaufen, sondern zu dem ehemaligen, höheren Gipfel, der vor ca. 10.000 Jahren eingebrochen ist.
Wir sehen Lavaströme über Lavaströme, die im Laufe der letzten Jahrzehnte dieses gewaltige und ehemals grüne Tal vollkommen gefüllt haben. Aus der Vogelperspektive können wird die Lavaströme von Anfang bis zum Ende überblicken, die neuen frischen Ströme fließen schwarz über die älteren gräulicheren Ströme.
Auch die Lavaströme von 2022, die sich über einen Monat lang vom Fuß des Südöstlichen Kraters in das Valle del Bove ergossen haben, kann man gut erkennen.
Blick in die Gipfelkrater
Unser Rundflug kommt nun zum absoluten Höhepunkt, wir nähern uns den 4 Hauptkratern.
Sicherheit geht bei einem Vulkan natürlich immer vor. Je nach Windrichtung und vulkanischer Aktivität wird vor jedem Flug entschieden, ob der Flug möglich ist und welche Route die beste ist. Wir fliegen nun von Norden, gegen den Uhrzeigersinn, auf die Hauptkrater zu. Zuerst erblicken wird den Nordöstlichen Krater, den ehemals höchsten Punkt des Ätna. Dann geht es weiter zum riesigen Zentralkrater, der bis vor ca. 100 Jahren der einzige Gipfelkrater des Ätna war. Sein Durchmesser ist mit etwa 500 Meter gewaltig.
In seinen Inneren sehen wir die aktiven Öffnungen Voragine und Bocca Nuova, es steigt weißer und schwarzer Rauch auf.
Nun kommen wir zum derzeit aktivsten und instabilsten Hauptkrater des Ätna: der Südöstliche Krater, mit 3357 Meter der derzeit höchste Punkt des Vulkans. Im Kegel ist eine riesige Schneise: ein Ausbruch im Jahr 2022 hat den Krater von oben nach unten gespalten. Auch hier steigt Rauch auf.
Erstaunt stellen wir fest, dass die Krater nicht nur einfach schwarz sind. Es gibt Rot-, Grau- und Brauntöne und der Südöstliche Krater ist gelb gesprenkelt durch den entweichenden Schwefel.
Wir können direkt in die Abgründe der Krater blicken, ein gruseliger Anblick, wenn man bedenkt, dass diese Schlote mit Magma gefüllt sind und direkt in die Magmakammern des Ätna führen. Und die einzige Möglichkeit den Hauptkratern so nahe zu kommen. Aus Sicherheitsgründen, auf Grund der anhaltenden vulkanischen Aktivität, ist ein Aufstieg zu Fuß zu den Hauptkratern schon seit Jahren verboten.
Rückflug nach Fiumefreddo
Auf dem Rückflug können wir noch einmal die unglaubliche Kraft von Eruptionen erkennen. Bei einigen seitlichen Ausbrüchen hat sich praktisch der ganze Hang gespalten. Die austretende Lava hat ganze Ketten von Kratern gebildet. Aus der Luft kann man die riesigen Ausmaße dieser sogenannten Knopfleisten von Kratern (Bottoniera) erkennen.
Wir sehen, wie sich diese Risse im Hang immer in dieselbe Richtung gebildet haben, nämlich entlang der nordöstlichen Verwerfung, eine der größten Verwerfungen des Ätna.
Aus der Luft sehen wir auch ganz deutlich wie nahe die Lavaflüsse den bewohnten Gebieten teilweise gekommen sind.
Nach 30 atemberaubenden Minuten landet der Helikopter wieder sanft am Helipad.
Frühstück, Pool & Relax
Nach diesem Abenteuer ist unser Ausflug aber noch nicht zu Ende. Wir kommen nun zum entspannten Teil der Tour 😉
Bei EtnaWay sind bei einem Hubschrauberflug, egal ob Gruppenflug oder privater Flug, immer Frühstück im Hotel oder Drink am Pool mitinbegriffen. Außerdem kann man den Pool der Hotelanlage gratis nutzen. Dazu sagen wir natürlich nicht nein!
Nach dem aufregenden Flug haben wir alle ordentlich Hunger und genießen das Frühstück auf der Hotelterrasse. Auch den Pool nutzen wir anschließend noch und entspannen den Rest des Tages im Hotel. Mittagessen können wir im Hoteleigenen Restaurant.
Am Nachmittag geht es wieder nach Catania zurück. Ein wunderschöner Tag, bei dem alles mit dabei war, geht zu Ende: Transfer, Rundflug, Abenteuer & Entspannung!